Café Global „For the greater good – Beziehungen, Land und Widerstand in Sápmi“

(english below)

📅 Freitag, 27. Juni
🕖 19:00 (7 PM)
📍 Ligsalzstraße 8, 80339 München

🌏 In diesem Café Global freuen wir uns, Camilla Therese Karlsen und Cecilia Persson als Gäste begrüßen zu dürfen. Im ersten Teil werden sie über ihre Beziehung zum Land und ihren Kampf dafür als Sámi Frauen sprechen. Wir fragen: Was bedeutet es, mit dem Land verbunden zu leben und zu arbeiten? Wie unterdrückt und zerstört der koloniale Kapitalismus kontinuierlich das Land, die Grundlage für ein gutes Leben in Sápmi? Welche Beziehung hast du zum Land?
Später werden wir von konkreten Kämpfen hören, die sie in den letzten Jahren geführt haben, insbesondere vom Kampf um Landrechte der Rentierhirtenfamilie von Cecilia in Øyfjellet, Jillen Njaarke sámivillage. Wir werden auch darauf eingehen, wie die Münchener Stadtwerke (SWM) durch Energieprojekte zur Vertreibung der Sámi beitragen. Camilla wird unseren Vortrag und die Diskussion bereichern, indem sie ihre Kunst sowie der Yoik, eine samische Gesangstradition, teilt.

🌱 Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Kampagne „500 Jahre Widerstand. Für das Leben – Für das Land“ statt. Die Kampagne ruft im Jahre 2025 vergessene widerständige Geschichte unserer Gesellschaft in Erinnerung. Sie möchte solidarische Lebensweisen stärken, die weiterhin bestehen. Sie erzählt durch verschiedene Ausdrucksweisen die Teile der Geschichte, die in der vorherrschenden Geschichtsschreibung keinen Platz haben: die Geschichte von Dorf und Land, die Geschichte der Kolonisierten und die Geschichte der Frauen und queers.

🍽️ Kühle Getränke und Küfa von der solawi auergarden!
🗣️ Der Vortrag ist auf deutsch und englisch, Flüsterübersetzung auf englisch, deutsch und spanisch möglich! 
♿ Barrieren: Die Ligsalz8 hat eine Stufe am Eingang und leider keine rollstuhlgerechte Toilette (zwei Stufen).

english

Café Gobal „For the greater good – relations, Land, and resistance in Sápmi“

📅 Friday, 27th June
🕖 19:00 (7 PM)
📍 Ligsalzstraße 8, 80339 München

🌏 In this Café Global we are happy to have Camilla Therese Karlsen and Cecilia Persson as our guests. In the first part, they will speak about their relations to and struggles for Land as Sámi women. We ask: What does it mean to live and work connected to the Land? How does colonial-capitalism continuously oppress and destroy the Land, the basis for a good life, in Sápmi? What relations to Land do you have?

Later on, we will hear about concrete struggles they have led in the last years, notably the fight Cecilia’s reindeer herding family has led in Øyfjellet, Jillen Njaarke sámivillage, to fight for land rights. We will also touch on how München Stadtwerke (SWM) play a role in displacing Sámi people through energy projects. Camilla will enrich our talk and discussion by sharing her art, as well as yoik, a Sámi singing practice.  

🌱 This event takes place within the campaign „500 years resistance. For life, For the Land.“ The campaign seeks to commemorate the forgotten history of resistance in our societies of the last 500 years. It seeks to strengthen solidarity-based ways of life that continue to exist. Through various forms of expression, it tells the parts of history that have no place in the dominant way of writing history: the history of villages and the countryside, the history of colonized peoples, and the history of women and other oppressed genders.

🍽️ Cold drinks and community kitchen by solawi auergarden
🗣️ The talk is in English and German, whisper translation to both languages, as well as spanisch is possible.
♿ Barriers: The Ligsalz8 has one step at the entrance and unfortunately no wheelchair accessible toilet (two steps).

📢 Invitation to Café Lokal/Gobal “Queer Struggles in Uganda” on 23.5, 7 pm, Ligsalzstr. 8

​​​​​​​(eng)

– deutsch weiter unten –

As always there will be cold drinks and warm food! Küfa at 7 p.m., start of the talk at 7:30 p.m. The talk is in english, whisper translation into german and spanish is possible! Barriers: Ligsalzstr. 8. has a step at the entrance and unfortunately no wheelchair accessible toilet (two steps). You can find out what Café Lokal is on our website (https://muencheninternational.blackblogs.org/?p=114).

🌏📍 What struggles do our queer siblings face in Uganda, and what struggles do they face here when they decide to flee? We want to talk about this with John Solomon Nabuyanda and other guests. In the first part, John will talk about the 2023 anti-homosexuality bill and its consequences for queer people in Uganda. He will then talk about how queer people in Uganda and neighboring countries are organizing to create safer spaces for each other in their home countries, as well as on the move. In the second part, two queers will join John to talk about how their fight against queerphobia in Germany continues, and how it intersects with racism by the authorities. Finally, our guests will report on the growing Queers Uganda Support Initiative in Munich.

Bring cash for vouchers (@offen.kampagne) and tupperwares for the leftovers! See you there!

(de)📢 Einladung zum Café Lokal/Gobal „Queer Struggles in Uganda“ am 23.5, 19 Uhr, Ligsalzstr. 8. 

Wie immer gibt es kalte Getränke und warmes Essen! Küfa um 19 Uhr, Beginn des Vortrags um 19:30. Der Vortrag ist auf Englisch, Flüsterübersetzung auf Deutsch und Spanisch möglich! Barrieren: Die Ligsalzstr. 8. hat eine Stufe am Eingang und leider keine rollstuhlgerechte Toilette (zwei Stufen). Was Café Lokal ist, erfährst du auf unserer website (https://muencheninternational.blackblogs.org/?p=114).

🌏📍Welche Kämpfe führen unseren queeren Geschwister in Uganda, und welche hierzulande, wenn sie sich entscheiden zu fliehen? Darüber möchten wir mit John Solomon Nabuyanda und weitere Gäste sprechen. Im ersten Teil wird John über das Anti-Homosexuellen-Gesetz 2023 und seine Konsequenzen für queers in Uganda berichten. Dann erzählt er, wie sich queers in Uganda und den Nachbarländern organiseren, um safer spaces für einander im eignen Land und auf der Flucht zu schaffen. Im zweiten Teil wird John zusammen mit zwei Queers berichten, wie sich ihr Kampf gegen Queerfeindlichkeit in Deutschland fortführt und, wie er sich vermischt mit dem Rassismus der Behörden. Zum Schluss werden unsere Gäste noch über die wachsende Queers Uganda Support Initiative in München berichten.

Bringt Bargeld für den Gutscheintausch im Rahmen der offen Kampagne und Tupperdosen für die Essensreste mit! Wir freuen uns!

Rede zur Walpurgisnacht 30.4.2025

Liebe Freund*innen, liebe Genoss*innen, liebe Geschwister, 

Ich spreche für die Gruppe München International und ich grüße euch herzlich. Ich grüße die Nachbarschaften und die Straßen, durch die wir gelaufen sind. Ich grüße und danke den Freund*innen, die uns heute ermöglichen zusammen zu kommen, um unsere Wut und unser Freude miteinander zu teilen. 

Rituale, wie unseren Zug durch die Straßen und den Tanz heute Nacht, schaffen community und sie sind notwendig für das gute Leben, vor allem in Zeiten des aufsteigenden Faschismus. Wir müssen Leben, um zu Kämpfen.

Warum sind wir heute unterwegs, als transfeministische Bewegung, in der Walpurgisnacht? Mit riot energy, trans und queer joy, und feministischer Kraft? Um diese Fragen zu beantworten, möchte ich euch Eindrücke teilen, aus der feministischen Bewegung in München, und euch auch den geschichtlichen Ursprung dieser Nacht ein wenig näher bringen. 

Es gibt verschiedene gute Gründe hier zu sein, viele wurden von meinen Vorredner*innen schon genannt. Und Genoss*innen vor uns, vor 30 oder 40 Jahren, hatten auch gute Gründe. Sie erhebten ihre Stimme gegen alltäglichen Agressionen, sexualisierte Gewalt, aber auch Ausbeutung und Krieg. Sie stellen die Analyse auf, dass Unterdrückung lokal und international verwoben ist. 

Am 30. April, in der Nacht zum 1. Mai 1977 zogen Münchner Genoss*innen an der Walpurgnisnacht durch die Straßen vom Stachus zur Münchner Freiheit. In ihrem Demo Bericht schreiben sie: 

„Frauenlachen, Fackeln, die die Nacht zum Tag machen – ein langer Zug von Frauen, der sich vom Stachus aus in Bewegung setzt. Es hat keine Rolle gespielt, mit welchem Anspruch kommt die Frau, bei der du dich gerade unterhakst, […]. – Du hattest einfach ein Gefühl der Geborgenheit, der Stärke, unter so vielen Frauen (ca. 1.000), du konntest mit ihnen was anfangen, das heißt, sie waren noch nicht tot, noch nicht abgestumpft gegen sowas wie Demonstrieren; demonstrieren hatten viele Frauen so begriffen, als sich darstellen: Hexen mit Besen, mit Masken aus Gips, unter denen du ein Gesicht nicht wiedererkannt hast.“

Am 30. April 1986 treffen sich unsere Genoss*innen wieder am Stachus, dieses Mal sind sie etwa 150 und ziehen mit einem unangemeldeten (!) Demozug Richtung [Frauenknast am Maria-Hilf-Platz, wo eine Genossin auch festgenommen wird.] An dieser Stelle begrüße ich herzlich die Freund*innen, die diese Demo organisiert haben und auch heute mit uns hier sind. 

Ihr Demo-Bericht erscheint unter dem Titel „Verreckt doch an der Strahlung und sterbt für diesen Staat – wir bekämpfen euren Krieg und das Patriarchat“. Das sind ihre Worte:

„Gerade in den letzten Wochen wird viel über Kriegsgefahr diskutiert. Vielleicht wird auch gerade über das atomare Unglück in der Sowjetunion gesprochen. Das ist nur die Spitze von Männerideologie und Männerwissenschaft. Für uns Frauen aber gilt in diesem kapitalistischen System noch etwas anderes. Für uns Frauen ist der Krieg bereits da, spätestens seit Hexen auf Scheiterhaufen verbrannt wurden.

[…] Deshalb sind wir hier. Hier zur Walpurgisnacht. Wir rufen auf zum Widerstand gegen den alltäglichen Männlichkeitswahn, die internationale Ausbeutung und Kriegstreiberei. Wir erobern uns unsere Energien, Kräfte, Phantasien und Rechte zurück.“

In der Nacht vom 30. April. zum 1. Mai 1585, fliegen Hexen auf ihren Besen auf den Blocksberg im Harz. Ganz oben auf dem Gipfel, in mitten dies tiefen Waldes, feiern sie Walpurgnisnacht, den Übergang zur schönen Jahreszeit. Das Treffen ist aber geheim. Mit großer Vorsicht haben die Hexen, aller Geschlechter übrigens, Ort und Zeit gewählt. Es gibt Feuerrituale, sie tanzen im Kreis um das riesige Feuer, sie tanzen sich in Trance, sie fühlen sich als würden sie fliegen. Auch nicht-menschliche Wesen sind dabei, viele Ziegenböcke, die auf den Hinterpfoten stehen und Tieren mit Hörnern, die Flügel haben wie riesige Fledermäuse. Die Hexen sind nackt oder nur leicht bekleidet, ihre Körper sind ungezähmt. Einige Hexen und Ziegeböcke sind verflochten in sinnlicher Verbindung. Auch die nackten menschenlichen Körper, pulsieren vor Lust. Sie kreischen, summen, singen, tanzen. Sie zaubern! Sie machen Zauberei!

Diese Geschichte ist angelehnt an den Bildern und Beschreibungen der Walpurgisnacht des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. In dieser Zeit erobert der frühe Kapitalismus die Welt, und führt Krieg gegen das Leben von Menschen auf der ganzen Welt.

Diese [imaginierten] Zusammenkünfte zur Walpurgisnacht von Kirche und Adel als Vorwurf genutzt, um Hexen für Ketzerei und Hexerei zu verurteilen, zu foltern und auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Zu den Vorwürfen gehörte auch, Hexen würden mit dem Teufel verkehren, hätten mit ihm Pakte geschlossen und würden Kinder töten. Sie werden für Krankheiten und Tod verantwortlich gemacht. Dies Vorwürfe werden auch auf jüdische Gemeinschaften ausgedehnt, der heilige jüdische Wochentag Sabbat wird in Verbindung mit den geheimen Treffen gesetzt, dadurch entsteht später der Begriff „Hexensabbat“. 

Diese misogynen, sexistischen und queerfeindlichen Tötungen finden während der Hexenverfolgung im 16. und 17. Jahrhundert ihren Höhepunkt. 40.000 bis 60.000 queers und Frauen werden ermordert.

Warum erzähle ich das? Ich möchte uns alle dazu einladen, uns darauf zu besinnen, mit welcher Erinnerung diese Nacht auch zusammenhängen muss. Aber auch: welches Potential es birgt, sich auf diese Nacht, die Walpurgsnacht oder der Hexensabbat, zu besinnen. Lasst uns Ritualen schaffen, die community schaffen! Dieser Demozug heute ist ein Beispiel dafür. Lasst uns transfeministisch Zaubern, in dem wir unsere Körper zum vibrieren bringen, unser Freund*innen küssen! Lasst uns in dieser riot energy und feministischer Freude, uns organisieren! Wir können uns nur auf das Erbe der zauberhaften Ritualen und der Hexerei der Walpurgisnacht beziehen, wenn wir auch das Erbe der Verfolgung und Repression nicht vergessen, es ernst nehmen, und gegen die Verfolgung und Repression von heute kämpfen! Deswegen:

Organisiert euch!
Hex Hex!

THE FORGOTTEN COLONY: 50 YEARS OF SAHRAWI RESISTANCE

SAVE THE DATE: MAY 14, 7PM

📣 We are excited to announce our upcoming event in May: THE FORGOTTEN COLONY: 50 YEARS OF SAHRAWI RESISTANCE

For over 50 years, Morocco has been illegally occupying the Western Sahara. Companies like Siemens profit. Our event wants to shed light into a decades long occupation that remains largely overlooked.

🎤 Featuring Najla Mohamed-Lamin, a Sahrawi human rights activist, educator, and advocate dedicated to women’s rights and environmental issues and leading voice of the struggle.

🎬 The evening will begin with a film screening “Insumisas”, a moving documentary about the women’s fight against Morocco’s illegal occupation of the Western Sahara. Following, we will have a discussion with Najla about green colonialism, the connection between the Sahrawi struggle and the Palestinian struggle and the role of women at the forefront.

FREE ENTRY – DONATIONS WELCOME

An event by Decolonial Practices Group, München International and marxistische Linke

Kurt Eisner – Ein Leben gegen Nationalismus & Militarismus. Für den Rätesozialismus

Wann? 21.02. Essen: 19:00; Vortrag: 19:30
Wo? Ligsalz 8
Wie immer gibt es kalte Getränke und warmes Essen. Der Vortrag ist auf deutsch, Flüsterübersetzung auf englisch und spanisch möglich!

Zum 106. Todestags Kurt Eisners wollen wir ein Blick auf das Wirken des Revolutionärs werfen.
Der Journalist erlebte den Aufstieg des Deutschen Kaiserreichs, schrieb unter Repression für die sozialdemokratische Presse, verließ seine Partei, als diese sich nicht gegen den Krieg stellte. Als Mitbegründer der Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD) in Bayern führte er die Antikriegspartei in den Januarstreik 1918 und stand dann mit an der Spitze der Bayerischen Revolution im November 1918. Damit endete der Erste Weltkrieg und die Monarchie.
Wir zeigen Zeitzeug*innenberichte und danach wird Ingrid Scherf versuchen, Eisners politischen Weg zum Rätesozialisten zu umreißen. Sie war Kuratorin die Ausstellung „Revolutionär und Ministerpräsident – Kurt Eisner (1867-1919)“ im Stadtmuseum München. Die Räteidee fand und findet immer wieder in fortschrittlichen, internationalistischen Basisbewegungen Widerhall. Die Unrechtssysteme dieser Welt haben diese Idee und diese Bewegungen immer aufs Härteste bekämpft, weil sie den Menschen zeigen, dass es ohne Gerechtigkeit keinen Frieden geben wird. No justice! No peace!

Bringt Bargeld für Gutscheine und Tupperdosen für die Essensreste mit!

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eng:

Kurt Eisner – A life against nationalism & militarism. For council socialism
When? 21.02. Dinner: 19:00; Talk 19:30
Where? Ligsalz 8
As always, there will be cold drinks and hot food. The lecture is in German, whispered translation into English and Spanish possible!

On the 106th anniversary of Kurt Eisner’s death, we want to take a look at the revolutionary’s work.
The journalist experienced the rise of the German Empire, wrote for the social democratic press under repression and left his party when it did not oppose the war. As a co-founder of the Independent Social Democrats (USPD) in Bavaria, he led the anti-war party into the January strike of 1918 and was then at the forefront of the Bavarian Revolution in November 1918, which ended the First World War and the monarchy.
We will show reports by contemporary witnesses and then Ingrid Scherf will try to outline Eisner’s political path to becoming a council socialist. She was curator of the exhibition “Revolutionary and Prime Minister – Kurt Eisner (1867-1919)” at the Munich City Museum. The idea of councils has always resonated with progressive, internationalist grassroots movements. The unjust systems of this world have always fought this idea and these movements with the utmost severity, because they show people that there will be no peace without justice. No justice! No peace!

Café Global am 24.10.24

(english below)(de)
📢 Einladung zum Café Global am 24.10.24 um 18 Uhr, dieses Mal am „Uni for Palestine“ Protestcamp am Professor-Huber-Platz.

Wir freuen uns den zweiten Teil unserer Veranstaltungsreihe zu „alternativen Gesellschaftsformen“ mit euch auf dem Protestcamp „Uni for Palestine“ zu gestalten. Für Getränke und für Essen können wir leider nicht sorgen, aber bringt gerne was für euch und andere mit zum teilen. Der Input und Diskussion ist auf deutsch, Flüsterübersetzung kann spontan organisiert werden! Das Camp ist barrierearm zugänglich und eine rollstuhlgerechte Toilette ist in der Universität vorhanden.

🌏 Wie schon am letzten Cafe Global zum Thema „demokratischer Konföderalismus“ möchten wir auch dieses Mal gesellschaftliche Strukturen, kollektive Formen des Zusammenlebens, Organisierung und Versorgungsstrukturen diskutieren. Am Beispiel der kurdischen Bewegung haben wir diskutiert, wie ein Zusammenleben möglich ist, in dem unterschiedliche Ethnien und Kulturen eine gemeinsame Vision praktisch umsetzen. Interessanterweise gibt es viele Parallelen dieser Organisationsform, die sich auch in der zapatistischen Autonomie wiederfinden. Hingegen der Vorstellung, die zapatistische Autonomie begrenzt sich auf ein abgeriegeltes Territorium, ist ihre Organisation jedoch viel komplexer. Hunderte von Dörfern, in denen verschiedene Sprachen gesprochen werden organisieren sich als gemeinsame Basis abseits vom Staat. Die Entscheidungen werden in den Dorfversammlungen getroffen und dann über eine Art Rätesystem überregional umgesetzt. Damit schaffen die Zapatistas ein Grundgerüst, das mit den Säulen der Autonomie: Bildung, Produktion, Gesundheit und Erinnerungskultur fest verankert ist. Dieses hart erarbeitete Autonomie ist momentan heftigen Angriffen und Gewalt ausgesetzt und muss auf vielen verschiedenen Ebenen verteidigt werden.

Wir möchten mit euch über diese besondere Form der Gesellschaftsstruktur diskutieren und darüber sprechen, welche Elemente davon auch in anderen Teilen der Welt umgesetzt werden können, besonders wie sie abseits von Nationen, Staatlichkeit und Herrschaft nach praktischen Lösungen sucht.
In Mexiko gibt es viele verschiedene indigene Gruppen, die den Aufbau und die Verteidigung ihres Wissens, ihrer Beziehung zum Land und untereinander als „Verteidigung des Territoriums“ beschreiben. Auch dieses Konzept möchten wir mit euch diskutieren, denn es birgt viele Möglichkeiten die Beziehung zu Land, Lebewesen und der (eigenen) Kultur wiederherzustellen, auch wenn diese Beziehung durch Krieg, Gewalt und Zerstörung immer wieder erschüttert wurde.

Wir freuen uns auf die Diskussion mit Euch!

(eng)
📢 Invitation to Café Global on 24.10.24 at 6 pm, this time at the „Uni for Palestine“ protest camp at Professor-Huber-Platz.

We look forward to organizing the second part of our series of events on „alternative forms of society“ with you at the „Uni for Palestine“ protest camp. Unfortunately we can’t provide food and drinks, but please bring something for you and others to share. The input and discussion will be in German, whispered translation can be organized spontaneously! The camp is barrier-free accessible and a wheelchair-accessible toilet is available at the university.

🌏 As at the last Cafe Global on the topic of „democratic confederalism“, we would like to discuss social structures, collective forms of coexistence, organization and supply structures. Using the Kurdish movement as an example, we discussed how it is possible to live together in which different ethnicities and cultures put a common vision into practice. Interestingly, there are many parallels between this form of organization and the Zapatista autonomy. However, contrary to the idea that Zapatista autonomy is limited to a cordoned-off territory, its organization is much more complex

Hundreds of villages in which different languages are spoken organize themselves as a common basis away from the state. Decisions are made in the village assemblies and then implemented supra-regionally via a kind of council system. In this way, the Zapatistas create a basic framework that is firmly anchored in the pillars of autonomy: education, production, health and a culture of remembrance. This hard-earned autonomy is currently exposed to fierce attacks and violence and must be defended on many different levels.

We would like to discuss with you this particular form of social structure and what elements of it can be implemented in other parts of the world, especially how it seeks practical solutions beyond nations, statehood and domination.
In Mexico, there are many different indigenous groups that describe the construction and defense of their knowledge, their relationship to the land and to each other as „defense of territory“. We would also like to discuss this concept with you, as it holds many possibilities for restoring the relationship with the land, living beings and their (own) culture, even if this relationship has been repeatedly shaken by war, violence and destruction.

We look forward to the discussion with you!

📍 Café Lokal am 19. Juli in der Ligsalzstr. 8: Filmabend und Filmgespräch „es kann legitim sein, was nicht legal ist“

(de)📍 Einladung zum Café Lokal am 19. Juli um 19 Uhr in der Ligsalzstr. 8. Wie immer gibt es kalte Getränke und warmes Essen. Der Film ist auf Deutsch mit englischen Untertiteln, das Gespräch wird auf Deutsch stattfinden, aber eine Flüsterübersetzung auf Englisch und Spanisch ist möglich!

Beim nächsten Café Lokal wollen wir uns mit einem Teil der Münchner Widerstandsgeschichte beschäftigen. Im Fokus soll dabei Martin Löwenberg stehen, der viele Jahre lang in München politisch aktiv war und die Stadt bis heute prägt.

Der Widerstandskämpfer gegen das Naziregime und Zwangsarbeiter in mehreren KZs war auch nach 1945 politisch aktiv – zum Beispiel als Gründungsmitglied des VVN-BdA. Während der Jahrzehnte nach dem Krieg führte Martin Löwenberg den Kampf gegen alte sowie neue Nazis fort, engagierte sich gegen die Militarisierung der Bundesrepublik und unterstütze unter anderem den Protest von Romn*ja im KZ-Dachau. Er legte wichtige Grundbausteine für Kämpfe, die wir auch heute noch führen.

Am 19. Juli wollen wir gemeinsam das filmische Porträt „es kann legitim sein, was nicht legal ist“ anschauen und mit den Filmemacher*innen Petra Gerschner und Michael Backmund ins Gespräch kommen. Mit Blick auf die Geschichte (und Errungenschaften) der auch heute noch relevanten Kämpfe, wollen wir begreifen wo wir heute stehen. Vor allem mit der aktuell schnell voranschreitenden Militarisierung und dem Erstarken rechter Ideologien, wollen wir über unsere Rolle und Handlungsmöglichkeiten in diesen schon seit Jahrzehnten stattfindenden Kämpfen diskutieren.

Zum Film:

Fast zwei Jahrzehnte begleiteten die Filmemacher*innen den Widerstandskämpfer und ehemaligen KZ-Häftling Martin Löwenberg (12. Mai 1925 – 2. April 2018) mit der Kamera: bei seinem politischen Engagement zur Unterstützung von Geflüchteten sowie zur Entschädigung von ehemaligen Zwangsarbeiter*innen, aber auch bei seinem entschiedenen Eintreten gegen Neonazismus, Antisemitismus und Krieg. Diese subjektive Protestgeschichte wird verknüpft mit aktuellen Interviews und historischem Bildmaterial aus Wroclaw (ehem. Breslau), Dachau, Flossenbürg, Essen und München zu einer filmischen Zeitreise über ein Jahrhundert. Martin Löwenberg entwickelt dabei eine ganz besondere Form der Reflektion von Geschichte, die die Bedeutung der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit für die Gegenwart präsent werden lässt.



(eng) 📍Invitation to Café Lokal on July 19 at 7 pm at Ligsalzstr. 8. As always, there will be cold drinks and warm food. The movie is in German with English subtitles, the talk will be in German, but whisper translation into English and Spanish is possible!

At the next Café Lokal we want to look at a part of Munich’s resistance history. The focus will be on Martin Löwenberg, who was politically active in Munich for many years and still shapes the city today.

The resistance fighter against the Nazi regime and forced laborer in several concentration camps was also politically active after 1945 – for example as a founding member of the VVN-BdA. During the decades after the war, Martin Löwenberg continued the fight against old and new Nazis, campaigned against the militarization of the Federal Republic and supported the protest of Romn*ja in Dachau concentration camp, among other things. He laid important foundations for struggles that we are still fighting today.

On July 19, we want to watch the film portrait „It can be legitimate what is not legal“ together and talk to the filmmakers Petra Gerschner and Michael Backmund. By looking at the history (and achievements) of struggles that are still relevant today, we want to understand where we stand today. Especially with the current rapid militarization and the strengthening of right-wing ideologies, we want to discuss our role and possibilities for action in these struggles that have been going on for decades.

About the film:

For almost two decades, the filmmakers followed resistance fighter and former concentration camp prisoner Martin Löwenberg (May 12, 1925 – April 2, 2018) with their camera: in his political commitment to supporting refugees and compensating former forced laborers, but also in his resolute stand against neo-Nazism, anti-Semitism and war. This subjective protest story is combined with current interviews and historical footage from Wroclaw (formerly Breslau), Dachau, Flossenbürg, Essen and Munich to create a cinematic journey through time spanning a century. Martin Löwenberg develops a very special way of reflecting on history that makes the significance of dealing with the past for the present tangible.


(cast) 📍Invitación al Café Lokal el 19 de julio a las 19 h en Ligsalzstr. 8. Como siempre, habrá bebidas frías y comida caliente. La película es en alemán con subtítulos en inglés, la conversación será en alemán, ¡pero es posible la traducción susurrada al inglés y al español!

En el próximo Café Lokal queremos echar un vistazo a una parte de la historia de la resistencia de Múnich. Nos centraremos en Martin Löwenberg, que fue políticamente activo en Múnich durante muchos años y aún hoy sigue marcando la ciudad.

El resistente contra el régimen nazi y trabajador forzado en varios campos de concentración también fue políticamente activo después de 1945, por ejemplo como miembro fundador del VVN-BdA. Durante las décadas posteriores a la guerra, Martin Löwenberg continuó la lucha contra los viejos y nuevos nazis, hizo campaña contra la militarización de la República Federal y apoyó la protesta de Romn*ja en el campo de concentración de Dachau, entre otras cosas. Sentó importantes bases para las luchas que seguimos librando hoy en día.

El 19 de julio queremos ver juntos el retrato cinematográfico „Puede ser legítimo lo que no es legal“ y hablar con los cineastas Petra Gerschner y Michael Backmund. Mirando la historia (y los logros) de las luchas que siguen siendo relevantes hoy en día, queremos entender dónde estamos hoy. Especialmente con la rápida militarización actual y el fortalecimiento de las ideologías de derechas, queremos debatir nuestro papel y posibilidades de acción en estas luchas que llevan décadas en marcha.

Sobre la película:

Durante casi dos décadas, los cineastas siguieron con su cámara al luchador de la resistencia y antiguo prisionero de un campo de concentración Martin Löwenberg (12 de mayo de 1925 – 2 de abril de 2018): en su compromiso político de apoyo a los refugiados e indemnización a los antiguos trabajadores forzados, pero también en su decidida postura contra el neonazismo, el antisemitismo y la guerra. Esta subjetiva historia de protesta se combina con entrevistas actuales e imágenes históricas de Breslavia (antes Breslau), Dachau, Flossenbürg, Essen y Múnich para crear un viaje fílmico a través del tiempo que abarca un siglo. Martin Löwenberg desarrolla una forma muy especial de reflexionar sobre la historia que hace tangible la importancia de enfrentarse al pasado para el presente.

Café Global und Café Lokal

🌐 Café Global

Hier soll einmal im Monat ein Raum für Bildungsveranstaltungen entstehen, wie wir sie uns vorstellen. Zu oft geschehen linke Veranstaltungen im luftleeren Raum – im besten Falle bleibt man mit der Frage zurück, was tun? Wir wollen uns mit den vielfältigen Antworten darauf beschäftigen; uns nicht nur berieseln lassen, Inhalte konsumieren und das als unseren Beitrag zu emanzipatorischer Veränderung verstehen. In den vergangenen zwei Jahren erreichten wir damit ganz unterschiedliche, mal mehr mal weniger viele, Menschen – nicht immer die üblichen Verdächtigen.

Dabei haben uns verschiedene Kämpfe begleitet, inspiriert und Hoffnung geben, zum Beispiel der Zapatistas und der kurdischen Freiheitsbewegung; wie sie durch basisdemokratische Prinzipien die Lebensbedingungen vor Ort absichern und feministische Prinzipien umsetzen. Diese Kämpfe werden getragen von Menschen, die den Mut dazu haben (teilweise unfreiwillig) die Augen nicht vor der Realität zu verschließen. Sie haben die Stärke zu handeln, wo scheitern normal ist und haben die Kraft von vorne anzufangen.
Das schaffen sie nicht alleine, sondern nur in dem Wissen, dass sie Seite an Seite mit ihren Verbündeten, Freund*innen, Genoss*innen, Compas und Hevals stehen. Das bedeutet für uns internationale Solidarität. Wir wollen nicht nur aus unserem Fleckchen Erde auf ein anderes Fleckchen Erde schauen und mitfühlend-solidarisch sein. Wir wollen uns als Teil einer weltweiten Bewegung emanzipatorischer Kräfte gegen das herrschende System und für ein gutes Leben positionieren.

Wir sehen, dass diese aktive Positionierung, unsere internationalistische Praxis, weiterentwickelt werden muss. Wir wollen selber handeln; erfahren, warum ein bewusstes, politisches Leben gut tut. Wie das langfristig aussehen soll, fragen wir uns gemeinsam und werden dabei wohl nie zu einem endgültigen Ergebnis kommen. Wichtig ist, dass wir uns ständig gegenseitig daran erinnern, widerständig zu sein und uns fragen, ob wir auf dem richtigen Weg sind!

📍 Café Lokal

Wir merken immer mehr, dass Solidarität Gegen-Kraft braucht. Um unsere Lage vor Ort zu stärken, wollen wir uns gegenseitig Gelegenheiten geben uns vorzustellen, uns zu vernetzen und uns unserer Geschichte bewusstzuwerden. Dazu wechseln wir nun hin und wieder ein Café Global mit einem Café Lokal ab, bei dem es um genau solche Themen gehen soll.

📋 Programm

🌐 Am 19.04. zeigten wir den Film ‚Larzac‘ über französische Bäuer*innenäufstände in den 80ern und 90ern. Oft denken linke Analysen aus der Stadt das Land nicht mit. Wir fragen uns, wie Stadt- und Landarbeit verbunden werden kann; der Film zeigt, was eine gelungene Praxis bedeuten kann. Dazu ist es uns ein Anliegen unserer Geschichte, die auch den Widerstand des Landes gegen den Kapitalismus beinhaltet, bewusst zu werden. An dieser Stelle machten wir auch auf den Kongress „500 Jahre Widerstand. Für das Leben – für das Land“ (500jahre.org) vom 3.5.-6.5. aufmerksam.

🌐 Am 10.05. besuchte uns die Aktivistin Julia Mandoki und redete über die Möglichkeit bei sich selbst einen Schwangerschaftsabbruch durch Pillen einzuleiten. Wichtig war uns, nach den Pro-Choice Protesten als breites Spektrum zusammen zu kommen und eine konkrete Praxis zu entwickeln, wie wir unabhängig von Staatspolitik unsere körperliche Autonomie und Gesundheit absichern können.

📍 Am 14.06. besuchte uns der Verein Gemeinwohlwohnen (GWW). Mit dem Projekt „Solidarisches Wohnen Metzgerstraße“ baut GWW ein Haus im Münchner Haidhausen, in dem Menschen mit und ohne Behinderung, mit und ohne Fluchtgeschichte, Geringverdiener*innen, Künstler*innen, Aktivist*innen selbstverwaltet leben werden. Seit vier Jahren organisiert sich GWW basisdemokratisch und möglichst hierarchiearm, um das zukünftige Zusammenleben gemeinsam zu bestimmen. Auch haben sie viel Wissen über selbstbestimmte Pflege gesammelt und leben jetzt schon, was es bedeutet gemeinschaftliche Fürsorge zu organisieren.

📍 Am 19.07. wollen wir uns mit der Widerstandsgeschichte in München beschäftigen. Es ist wichtig sich bewusst zu werden, warum München heute eine so konservativ geprägte Stadt ist. Mehr Infos folgen.

📢 Einladung zum Café Lokal am 14.6, 19 Uhr, im Stockwerk29/Rupprechtstr. 29.

Wie immer gibt es kalte Getränke und warmes Essen. Der Vortrag ist auf deutsch, Flüsterübersetzung auf englisch und spanisch möglich! Das Stockwerk29 ist barrierefrei zugänglich (Aufzug) und eine rollstuhlegerechte Toilette ist vorhanden. Was Café Lokal ist, erfährst du hier: https://muencheninternational.blackblogs.org/

Zu unserem ersten Café Lokal laden wir den Verein Gemeinwohlwohnen (GWW) dazu ein, sich vorzustellen. Mit dem Projekt „Solidarisches Wohnen Metzgerstraße“ baut GWW ein Wohnprojekt im Münchner Haidhausen. Sie schreiben über sich selbst: „Wir sind eine Gemeinschaft: Jung und Alt, Schwarz und weiß, hetero und queer, behindert und nicht-behindert, hierzulande und andernorts aufgewachsen. Unsere Privilegien teilen wir miteinander und wirken so gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Wir sorgen füreinander, für unsere Nachbarschaft, für unsere Umwelt.“ Seit vier Jahren organisiert sich GWW basisdemokratisch und möglichst hierarchiearm, um das zukünftige Zusammenleben gemeinsam zu bestimmen. Sie haben viel Wissen über selbstbestimmte Pflege gesammelt und leben jetzt schon, was es bedeutet gemeinschaftliche Fürsorge zu organisieren. 

Besonders vor dem Hintergrund, der aktuellen politischen Lage – neoliberale Sparpolitik, um Kriege zu finanzieren, sich ständige vermehrenden rassistischen und ableistischen Angriffe – kann eine Gruppe wie Gemeinwohlwohnen und das Wohnprojekt „Solidarisches Wohnen Metzgerstraße“ für linksradikale Analysen und Organisierung ein Vorbild sein.

Bringt Tupperdosen für die Essensreste mit!

📢 Invitation to Café Lokal on June 14, 7 pm, at Stockwerk29/Rupprechtstr. 29. As always, there will be cold drinks and warm food. The talk is in German, whispered translation into English and Spanish possible! Stockwerk29 is barrier-free accessible (elevator) and a wheelchair-accessible toilet is available. You can find out what Café Lokal is here: https://muencheninternational.blackblogs.org/

For our first Café Lokal, we invite the association Gemeinwohlwohnen (GWW) to introduce itself. With the “Solidarisches Wohnen Metzgerstraße” project, GWW is building a housing project in Munich’s Haidhausen district. They write about themselves: “We are a community: young and old, black and white, straight and queer, disabled and non-disabled, raised in this country and elsewhere. We share our privileges with each other and thus work against discrimination and exclusion. We care for each other, for our neighborhood, for our environment.“ For four years, GWW has been organizing itself democratically and with as little hierarchy as possible in order to jointly determine future coexistence. They have gained a lot of knowledge about self-determined care and are already living what it means to organize communal care. 

Especially against the background of the current political situation – neoliberal austerity policies to finance wars, constantly increasing racist and ableist attacks – a group like Gemeinwohlwohnen and the housing project “Solidarisches Wohnen Metzgerstraße” can be a model for radical left-wing analysis and organization.

Bring Tupperwares for the leftovers!

📢 Invitación al Café Lokal el 14 de junio, a las 19.00 horas, en Stockwerk29/Rupprechtstr. 29. Como siempre, habrá bebidas frías y comida caliente. La charla será en alemán, pero se podrá traducir al inglés y al español. Stockwerk29 es accesible sin barreras (ascensor) y dispone de un aseo accesible en silla de ruedas. Puede informarse sobre qué es el Café Lokal aquí: https://muencheninternational.blackblogs.org/

Para nuestro primer Café Lokal, invitamos a la asociación Gemeinwohlwohnen (GWW) a presentarse. Con el proyecto «Solidarisches Wohnen Metzgerstraße», GWW está construyendo un proyecto de viviendas en el barrio muniqués de Haidhausen. Escriben sobre sí mismos: «Somos una comunidad: jóvenes y mayores, negros y blancos, heterosexuales y queer, discapacitados y no discapacitados, criados en este país y en otros. Compartimos nuestros privilegios y trabajamos contra la discriminación y la marginación. Nos preocupamos los unos por los otros, por nuestro barrio, por nuestro entorno“. Desde hace cuatro años, la GWW se organiza democráticamente y con la menor jerarquía posible para determinar conjuntamente cómo conviviremos en el futuro. Han adquirido muchos conocimientos sobre el cuidado autodeterminado y ya están experimentando lo que significa organizar el cuidado comunal. 

Especialmente en el contexto de la situación política actual -políticas neoliberales de austeridad para financiar guerras, ataques racistas y capacitistas en constante aumento-, un grupo como Gemeinwohlwohnen y el proyecto de vivienda «Solidarisches Wohnen Metzgerstraße» pueden ser un modelo a seguir para los análisis y la organización de la izquierda radical.

¡Trae un tupperware para las sobras!

Erstes Statement von München International zu Israel/Palästina

München International, am 31.5.2024

Liebe Genoss*innen, liebe Freund*innen, liebe Kompliz*innen,

Wir haben uns als München International bisher nicht zu den aktuellen Massakern und Kriegsverbrechen in Israel und Palästina geäußert. Wir wissen, wir hätten uns früher positionieren müssen. Wir sehen berechtigte Kritik an dem Schweigen und der Lähmung von großen Teilen der weißen Linken in Deutschland und nehmen uns diese Kritik zu Herzen.

In unserer Gruppe sind die Mehrheit weiß und deutsch, deshalb tragen wir eine besondere Verantwortung für die Geschichte und Rolle Deutschlands in globalen Macht- und Herrschaftssytemen. Wir müssen Verantwortung übernehmen für internalisierte, sowie strukturelle Antisemitismen und Rassismen. Dieser Text ist besonders an weiße, deutsche linke Menschen und Gruppen adressiert.

Wir wollen uns in diesem Text auf zwei Aspekte des Kriegs in Israel und Palästina fokussieren. Erstens, die Lage in Deutschland und die Rolle Deutschlands in diesem Krieg.

Zweitens: Wie weiter? Was ist eine tatsächlich fortschrittliche Perspektive?

Für die zahlreichen anderen Aspekte, die diesen Krieg ausmachen, die wir in diesem Text nicht behandeln, schließen wir uns in Vielem dem Statement der IL Berlin an.

Wir sind uns auch bewusst, dass diese Zeiten unglaublich schwierig sind: Sowohl linke als auch mainstream mediale Diskurse sind geprägt von Gut-Böse Denken. Die krasse Repression von palästina-solidarischen Protesten, rassistische und anti-muslimische Hetze, sowie antisemitische Angriffe halten an, vertiefen die Gräben und erzeugen große Verletzungen.

Wie ist die Lage in Deutschland und die Rolle Deutschlands in diesem Krieg?

Wie sind die Reaktionen in Deutschland auf den Genozid in Gaza? Viele Menschen in Deutschland haben Angehörige in Gaza. Viele unter ihnen gehen auf die Straße um ein Ende des Genozids, um palästinensische Selbstbestimmung in Gaza und der Westbank zu fordern. Zahlreiche solidarische Menschen und Gruppen haben sich längst diesen Protesten angeschlossen.

Am 17.10.23 verkündete Olaf Scholz: „Die Sicherheit Israels ist Staatsräson.“ Die deutsche Regierung setzt ihre Staatsräson in der Praxis um, indem sie weiter Waffenlieferungen zulässt und somit das Handeln der israelischen Regierung und des Militärs nicht nur legitimiert, sondern auch unterstützt.

Den palästina-solidarischen Protesten wird in Deutschland, aber auch unter anderem in den Niederlanden oder der USA mit massiver Polizeigewalt begegnet. Die Demonstrationsfreiheit wurde und wird massiv eingeschränkt. Begleitet wird das von rassistischer und antimuslimischer Hetze, quer durch die deutsche Medienlandschaft hindurch.

Die geschaffene rassistische Stimmung wird von regierenden Parteien für rassistische Politik genutzt. In diesem politischen Klima redet Kanzler Scholz von Abschiebungen im großen Stil und Angriffe auf migrantische Selbstorganisationen finden als Teil dieser Politik statt.

Gleichzeitig nehmen antisemitische Übergriffe auch in Europa zu. Das Massaker der Hamas am 7. Oktober bestätigte Antisemit*innen auf der ganzen Welt. Das bekommen jüdische Menschen auch in Deutschland zu spüren; Antisemitismus ist in der deutschen Gesellschaft tief verankert.

Gleichzeitig versuchen rechte Kräfte, sowie Teile der Regierung, diese Tatsache zu verschleiern, indem sie ‚die muslimische Gesellschaft‘ in Deutschland für den Antisemitismus verantwortlich machen. Tatsächlich versuchen islamistische Kräfte in Deutschland den Genozid in Gaza für ihre antisemitische und reaktionäre Agenda zu nutzen.

Der Fall Aiwanger zeigt jedoch, wie unehrlich, ekelhaft und falsch die Lüge vom importierten Antisemitismus ist. So entziehen sich Politiker*innen, Regierung, Medien und Gesellschaft ihrer Verantwortung und einer tatsächlichen Aufarbeitung der deutschen Geschichte; es werden die existierenden Gräben zwischen den jüdischen und muslimischen Communities, sowie der ‚Mehrheitsgesellschaft‘ in Deutschland weiter vertieft.

Mit der impliziten Gleichsetzung der Interessen jüdischer Menschen mit denen des israelischen Staats, steht nicht die Solidarität mit jüdischen Menschen im Vordergrund, sondern ist die Unterstützung Israels Staatsräson in Deutschland. Die Diskussionen um Abschiebungen von Israelkritiker*innen sollen zeigen: „In der deutschen Kultur hat Antisemitismus keinen Platz“. Der neue deutsche Nationalismus kann auch dadurch immer stärker Fuß fassen, er wird immer aggressiver ausgelebt.

Als in Deutschland lebende Menschen sehen wir es als notwendig an, uns gegen diese Entwicklung zu stellen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die misslungene Aufarbeitung der Verbrechen und das immer noch bestehende Erbe des NS-Faschismus ignoriert werden, und die Erinnerung an die Schoah für die Spaltung der Gesellschaft genutzt wird.

Der Status Quo ist grausam. Die rechte israelische Regierung und die djihadistische-islamistische Hamas stehen sich unversöhnlich gegenüber. Die israelische, wie auch die palästinensische Zivilbevölkerung ist auf beiden Seiten Opfer dieses Krieges. Dennoch ist „der Krieg in Israel und Palästina [] kein symmetrischer“ (Quelle:

Statement IL Berlin). Weder Hamas noch die nationale Regierung Israels kann aus unserer Sicht Ansprechpartner*in oder gar Verbündete für uns sein, wenn tatsächlich langfristig Frieden herrschen soll. Sie verfolgen aus ihrer jeweils eigenen nationalistischen Ideologie heraus, Ziele der Herrschenden: Macht, Kapital, geopolitischen Einfluss. Es ist klar, dass unsere Position nie auf der Seite der Mächtigen stehen kann, sondern immer an der Seite der unterdrückten und von Gewalt betroffenen Zivilbevölkerung.

Wie also weiter? Was ist eine tatsächlich fortschrittliche Perspektive? Wie kann ein friedliches Miteinander und eine befreite Gesellschaft aussehen?

Wir haben keine (einfache) Antwort darauf. Selbst eine Zwei-Staaten-Lösung ist aus unserer Sicht nur eine Scheinlösung und äußerst komplex in ihrer Umsetzung. Solange die Hamas in Palästina das Sagen hat, kann die palästinensische Bevölkerung nicht frei sein. Solange der israelische Staat weiter mit rechtsradikalen Siedler*innen daran arbeitet, im Westjordanland die palästinensiche Bevölkerung zu vertreiben, sowie die Proteste im eigenen Land unterdrückt, ist das kein Fortschritt. Insofern kann eine Zwei-Staaten-Lösung, wenn überhaupt, nur ein Zwischenschritt sein. Die letzten 70 Jahre zeigen vor allem eines: Die aktuelle Herangehensweise an eine politische Lösung in Israel und Palästina scheitert.

Die Struktur von kapitalistischen Nationalstaaten, die in ihrer historischen Entstehung auf Gewaltsystemen auf rassistischem und patriachalen Ausschluss aufbauen, führen unvermeidlich zu Kriegen und können in letzter Konsequenz auch im Genozid enden.

Gleichzeitig existieren progressive Gesellschaftsentwürfe, die auch schon umgesetzt werden. Das Beispiel Rojava zeigt, dass das Zusammenleben und die gemeinsame Organisierung verschiedener Bevölkerungsgruppen möglich ist – hier getragen von der Vision des demokatischen Konföderalismus. Nur ein Ansatz der über den Nationalstaat hinaus geht und in dem die Menschen über ihr eigenes Leben bestimmen können, kann zu einer echten, langfristigen Befreiung führen. Solange aber die Interessen von Kapital, Religion sowie dem Nationalstaat und ihrer Repräsentant*innen über den Interessen der Bevölkerung stehen, ist ein solcher Frieden nicht möglich.

Wir wissen, dass bis zu einer befreiten Gesellschaft noch ein weiter Weg zu gehen ist.

Krieg ist grausam, zerstörerisch und hinterlässt noch Generationen später Traumata und Wunden. Sei es in der israelischen wie auch in der palästinensischen Gesellschaft – beide tragen tiefe Wunden der Zerstörung, Entwurzelung, des Genozids und der Risse in Familien und Generationen. Sie werden durch diesen Krieg noch viele weitere Wunden erleiden.

Es ist unsere Verantwortung gegen Rechtsextremismus auf die Straße zu gehen und das Erstarken der rechten Parteien und Gruppen in Deutschland aktiv zu bekämpfen. Doch darf die Frage der eigenen historischen „Schuld“ und die nicht genügende Aufarbeitung der Geschichte niemals dazu führen, den Genozid des hochmilitarisierten Staates Israel gut zu heißen oder weiter dazu zu schweigen. Zwei Drittel der bisher ermordeten Palästinenser*innen werden als Frauen und Kinder gemeldet und der Einmarsch nach Rafah bedeutet: Noch mehr Tod, noch mehr Zerstörung und noch mehr Leid von unschuldigen Menschen.

Wir fordern: Keine weiteren Waffenlieferungen

Deutschlands nach Israel und auch in kein anderes Land, welches aus nationalistischen und kapitalistischen Gründen Bevölkerungen terrorisiert und zerstört.

Ceasefire now!

Free Palestine!